[VOVA 01-07-2024]
Hektik, Effizienz und Einsamkeit – in dem Stück „Electronic City“ von Falk Richter wird an zwei wunderbaren Beispielen deutlich wie zwei Menschen, die in ihrer gesellschaftlichen Stellung unterschiedlicher kaum sein könnten, doch so ähnlich in diesem von Schnelllebigkeit globalisierten Zeitalter fühlen, denken, leben.
Der Projektkurs der Q1 von Herrn Krämer zeigte, dass man die illustrierten Gedanken und Sorgen häufig wahrscheinlich mehr nachvollziehen konnte, als einem lieb ist. 15 talentierte Schauspieler*innen nahmen uns mit in den Alltag von Joy, einer Standbykraft an der Infrafrotscannerkasse in irgendeinem Flughafen, welche erst am Abend zuvor erfährt, an welchem Flughafen auf dieser Welt sie am nächsten Morgen ihren Dienst antreten muss. Auch in die Gedankenwelt von Tom durften wir eintauchen, einem Manager, der an den Flughäfen und in den Hotels dieser Welt zu Hause ist – und genau das ist das Problem beider Figuren, die sich am Ende sogar noch viel näherstehen, als man anfänglich vermutet…
Der Kurs verdeutlichte mit dieser wunderbaren Inszenierung, unter welchem Druck man in der heutigen Welt steht, um Schritt zu halten. Oder, um es mit Toms Worten zu sagen:
„Verdammte Scheiße, schneller, ich verpass sonst wieder alles und dann bin ich raus – raus woraus?, fragt sich nur – aber diese Frage werde ich mir nicht beantworten, denn das bremst nur das Tempo und ich brauche das Tempo sonst stürze ich ab.“
(Falk Richter: Electronic City (Airport Romance), 2002).
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