Eine „herausragende Produktion“, urteilt die Jury des Bonner Schultheaterfestivals spotlights
[2017-07-09 KRÄM] Ungewohnt früh rappelten am Sonntag die Wecker aller teilnehmenden SpielerInnen und Helfer. theaterimballsaal, Bonn – so lautete das Ziel. Auf großer Bühne, wie die Profis!
Diese besondere Ehre wurde der Theatergruppe gee whiz! der Gesamtschule Eiserfeld am vergangenen Wochenende zu Teil. Nach erfolgreicher Bewerbung ließ die Einladung zum Schultheaterfestival spotlights der Theatergemeinde Bonn nicht lange auf sich warten. Junge Theatergruppen an Schulen haben hier die Möglichkeit, ihre Inszenierungen unter professionellen Bedingungen öffentlich aufzuführen!
Am frühen Morgen erreichte das Ensemble sowie die zahlreich mitgereisten Schüler des Technik-Teams und weitere Unterstützer das Theater in Bonn. Im ehemaligen Endenicher Ballsaal angekommen begeisterten die Atmosphäre und der Charme der Umgebung sofort. Zügig schritten die Techniker unter der Leitung von Markus Czaja mit Unterstützung von Philipp Kinkel zur Tat. Im Eiltempo wurden eine Zuschauertribüne aufgebaut, ein Baum auf der Bühne aufgestellt und Scheinwerfer auf- und umgehängt. Unter der professionellen Anleitung der Technikerin des Hauses fand anschließend das Einleuchten der Akteure statt, die sich von allen neuen Eindrücken sichtlich begeistert zeigten. Im Gegensatz zur wohlbekannten Aula der GEE handelt es sich beim theaterimballsaal um ein voll ausgestattetes freies Theaterhaus. Die Freude der Spielerinnen und Spieler auf diese neue Spielstätte war riesig, obwohl ein Auftritt in fremder Umgebung auch neue Herausforderungen mit sich bringt. „Die einzelnen Szenen sind allen bekannt. Aber die Bühne vor Ort und die Tribüne für das Publikum sind anders als gewohnt. Es ist schon schwierig, neue Wege müssen sich gemerkt werden. Einiges mussten wir schon ändern“, so die Einschätzung von Spielleiterin Meike Krämer vorab.
Um 15 Uhr war es dann so weit. Die Spielerinnen und Spieler von gee whiz! wuchsen auf der neuen Bühne förmlich über sich hinaus! Nicht endender Applaus, Standing Ovations und ein vollends begeistertes Publikum waren die Folge. „Die Gruppe hat nochmal richtig einen draufgesetzt!“, fasste Spielleiter Lutz Krämer begeistert den Auftritt seiner Gruppe zusammen. Die Jury des Festivals zeigte sich im Nachgespräch „tief beeindruckt“ und sparte nicht mit Lob und Anerkennung!
Nun hieß es zittern. „Ob es wohl für einen Preis reicht?“, fragten sich Jule und Hannah, denn das Festival endet mit einer zusätzlichen Prämierung einzelner Inszenierungen. Um Aufregung und Anspannung zu teilen und den gelungenen Auftritt zu feiern, verbrachten Spieler wie Techniker den Abend bei einer kleinen Grillfete gemeinsam. Ausgelassen wurde spekuliert, was die kommende Preisverleihung wohl bringen würde.
Alle Fragen und Mutmaßungen sollten am folgenden Montag beantwortet werden. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung mit vielen tollen Programmpunkten wurden im Jungen Theater Bonn an alle teilnehmenden Gruppen Urkunden zur Nominierung des Wanderpreises „Bonner Kobold“ überreicht. Des Weiteren wurden einzelne Gruppen für besondere Leistungen ausgezeichnet und erhielten Preisgelder. So auch gee whiz!, das Jugendtheater der Gesamtschule Eiserfeld! Darüber hinaus erhielten die Mitglieder von gee whiz! als einzige Gruppe auch noch „kleine Kobolde“! Diese erhalten sonst nur noch die Preisträger des Bonner Kobolds, der verständlicherweise in seiner Heimat bleiben muss.
Wir freuen uns über die unglaublichen Theatertage mit großem Erfolg, der ohne viele helfende Hände so nicht möglich gewesen wäre. Ein großer Dank gebührt…
…allen Spielerinnen und Spielern: Karo Hampe, Niklas Kanehl, Lilly Becker, Lee-Ann Hager, Noah Kerssen, Edward Roor, Hannah Sabotic und Jule Schneider
…dem Technikteam: Marc-Kevin Ebener, Justin Kmoch, Fynn Jeske und Joshua Stühn
…den Spielleitern: Lutz Krämer und Meike Krämer
…Markus Czaja (Leitung Technik-Team) und Philipp Kinkel („Einer, der da ist!“)
…der Souffleuse Hannah Schlabach, Franzi Stenke, den beteiligten Familien und allen weiteren Unterstützern!
Und hier die Laudatio der Fachjury im Wortlaut:
„Besonders gelungen ist bei dieser herausragenden Produktion, wie alle Elemente der Inszenierung sparsam, pointiert und auch ästhetisch ansprechend ineinander greifen. Auf den schlichten, erschütternden Einstieg („Ein Mann ist leer“) folgt eine grandiose choreografische Umsetzung. Die Gruppe präsentiert in perfektem Gleichklang und mit großer Konzentration erzählerische Elemente. Musik untermalt, interpretiert und befördert die Handlung. Einheitliche Kostümierung mit sparsamen Requisiten, geniale Einfälle für schwierige Situationen (Kampf in einem dunklen Loch) gestatten eine Reduktion der Dialoge auf das Wesentliche. So gelingt es dieser Gruppe, in der jede/r Einzelne durch seinen Beitrag zu überzeugen vermag, mit Bewegung, Musik und Sprache Bilder zu erzeugen, die im Gedächtnis bleiben.“
(Bilder: Marc-Kevin Ebener, Philipp Kinkel, Lutz Krämer)
Weitere Bilder sowie Informationen zum Stück und den Aufführungen:
http://gesamtschule-eiserfeld.de/?p=8554