[2017-06-21 DAUT] Diese Aufforderung galt nicht nur dem Propheten Mohammed bei seiner Berufung, sondern auch den Schülerinnen und Schülern der 6c bei ihrem Besuch der Xhamia Ikre Moschee in Siegen vergangene Woche.
„Wie ist das denn eigentlich bei dir?“ „Glaubst du an denselben Gott wie ich?“ „Was ist eine Taufe?“ „Was macht ihr im Ramadan?“ Ganz normale Fragen, wenn Kinder unterschiedlicher religiöser Bekenntnisse in derselben Klasse sitzen. Und wo könnte man diese Fragen besser diskutieren als im Religionsunterricht, an dem in dieser Klasse alle 28 Schülerinnen und Schüler teilnehmen.
Beim Vergleich der drei großen Weltreligionen war schnell klar: Buchwissen reicht uns nicht, wir wollen das mal live erleben und „Feldforschung“ in den beiden christlichen Kirchen und einer Moschee betreiben. Dank der Vermittlung des Vaters einer Schülerin der 6c durften wir die albanische Moschee in Siegen, Xhamia Ikre, besuchen und haben durch kurze Videos und praktische Demonstrationen Wichtiges über den Islam gelernt: Es gibt keine „religiösen“ Bilder in der Moschee, weil wir nicht wissen, wie Gott aussieht; Männer und Frauen beten getrennt und „Salat“ ist nicht nur etwas zum Essen, sondern bezeichnet im Islam eine der 5 Säulen: das Gebet. Wie man im Islam betet, wurde uns vom Vorbeter ausführlich erklärt und vorgeführt. Toleranz, Respekt und Mitmenschlichkeit sind – so der Imam – die wesentlichen Grundlagen des Glaubens, egal, ob jemand Jude, Christ oder Moslem ist. Erfahrbar wurde das für uns durch die herzliche Gastfreundschaft, mit der wir aufgenommen wurden und die Bereitschaft, die nicht enden wollenden Fragen der Schülerinnen und Schüler zu beantworten.
Passend zum Anfang des Korans erhielt am Schluss jede/r ein kleines Präsent mit Schreib-material, um Lesen und Lernen praktisch umsetzen zu können.
Und was hat den Schülerinnen und Schülern am besten gefallen? „Das Video von den schönsten Moscheen der Welt.“ „Dass ich mir jetzt viel besser vorstellen kann, was die muslimischen Kinder in meiner Klasse glauben.“ „Dass es eine Menge Gemeinsamkeiten zwischen Christen und Muslimen gibt.“ „Dass wir so herzlich aufgenommen worden sind.“
Dem können wir uns nur anschließen und uns auch an dieser Stelle noch einmal herzlich beim Vorstand der Xhamia Ikre Moschee für diesen unvergesslichen und lehrreichen Tag bedanken.