Lehrer Simon Jung “vertritt” GEE beim Strongman – all – Japan -Triathlon
[2017-05-02 DORW, Miyakojima/Japan]. Simon Jung hat´s geschafft, zumindest fast! Als Zweitbester von über 1600 teilnehmenden Athleten ging er in tropischen Gefilden durchs Ziel, beim bedeutendsten Langdistanz-Triathlon Japans, ein dem Ironman-Wettkampf auf Hawaii vergleichbares Megaereignis.
Beim Strongman werden 3 km geschwommen, 157 km Rad gefahren und 42,195 km (Marathon-Distanz) gelaufen. Seit 1984 wird dieser renommierte Dreikampf auf der subtropischen Insel Miyakojima in Nähe der Küste Taiwans ausgetragen – und nur die Besten stehen ihn überhaupt durch!
Jung, der für das EJOT Team TV Buschhütten startet, hatte die Ehre an der traditionsreichen Veranstaltung teilnehmen zu dürfen. Der Wettkampf wird durch seine Insellage, subtropisches Klima mit Temperaturen um die 30 Grad und einer Luftfeuchte von etwa 80 Prozent, windanfällige Radpiste und hüglige Laufstrecke zu einem besonderen Erlebnis.
Früh um 4 Uhr begann der Wettkampftag für Simon Jung und die weiteren 1600 Sportler aus zahlreichen Nationen. Nachdem die letzten Handgriffe in den Wechselzonen getätigt waren, versammelten sich alle Athleten am Strand zum Schwimmstart. Nach der ersten Disziplin stieg Simon Jung als Zweiter aus den pazifischen Fluten, mit einem Rückstand von nur 13 Sekunden auf den ukrainischen Nationalkader-Athleten Victor Aloshyn. Anschließend ging er dann nach dem Wechsel allerdings als Erster auf die Radstrecke, um gleich am Anfang gehörig Druck auf die Pedalen zu bringen und einen Vorsprung herauszufahren.
Die Gefahr drohte von hinten in Person des Neuseeländers Cameron Brown, der im Vorfeld als ausgemachter Favorit galt. Nach zehn Kilometern hatte Brown, der eine Minute länger geschwommen war, Jung eingeholt. „Bis Kilometer 40 konnte ich noch mithalten, dann zeigten mir die getretenen Wattzahlen, dass ich verhaltener fahren musste, um nicht das Rennen falsch einzuteilen“, so Jung nach dem Wettkampf. „Der starke Wind hat mir sehr zu schaffen gemacht.“ Als Zweiter stieg der Siegerländer nach mittlerweile 4:51:27 Stunden vom Rad. Die hügelige Laufstrecke war von böigen Windattacken und der nur schwer erträglichen Nachmittagshitze geprägt. Der mehrfache Ironman-Gewinner Cameron Brown überlief als Sieger nach 7:49:10 Stunden das Ziel. Jung aber überquerte als Zweiter mit 7:56:26 Stunden ebenfalls unterhalb der 8 Stunden-Marke die Ziellinie! Dritter wurde der Kanadier Shawn Wilyman (8:02:03 Stunden).
Resümierend erklärt Jung: „Für mich war die ganze Reise ein besonderes Erlebnis. Ich durfte nicht nur den Bürgermeister, sondern auch die örtliche Schule besuchen. Hier bot sich die Gelegenheit, mit den japanischen Lehrerkollegen und ihren Schülern in Austausch über die unterschiedlichen und trotzdem überraschend ähnlichen Unterrichtsinhalte zu treten.“ Es ist mir deshalb ein Anliegen, mich bei allen zu bedanken, die mir den Start in der Präfektur Okinawa ermöglicht haben. Besonders darf sich damit das Rennkomitee in Japan und vor allem die Schulleitung, das Kollegium und die Schülerschaft der Gesamtschule Eiserfeld angesprochen fühlen, die sich sehr kooperativ zeigten.”
Jetzt trainiert Simon Jung wieder seine Schüler an der Eiserfelder Gesamtschule in Mathematik und Sport – und berichtet dabei sicherlich gerne über die eine oder andere Anekdote seines Laufs!