[2016-28-11 DAUT] „Wir waren im Palmen Club. Das ist der schönste, wärmste, beste Urlaubsort, den man sich vorstellen kann,“ so Philip, der Protagonist in Annette Pehnts Jugendroman „Alle für Anuka“, der dieses Jahr für die Aktion „Eine Stadt liest ein Buch“ ausgewählt wurde.
Der „Palmen Club“ war dann doch etwas zu weit, aber was zu einer solchen Flugreise alles dazu gehört, das konnten die Kinder der 5C letzte Woche hautnah am Siegerland Flughafen erleben.
Unser Abenteuer startete zunächst als Zeitreise, wurden wir doch von einem Oldtimer-Bus aus dem Jahr 1955 am Hengsberg abgeholt und kamen nach einer gemütlichen Fahrt durch das Burbacher Land unter lautem Hupen am Siegerland Flughafen an.
Die Geschäftsleitung des Flughafens war begeistert von der Idee des „besonderen Leseorts“ im Rahmen von „Eine Stadt liest ein Buch“ und so hatte Jens Wildfeuer, unser Begleiter für den Tag, dann auch 31 gespannte Zuhörer, als er im Besucherpavillon ein Kapitel aus „Anuka“ vorlas.
Doch so richtig spannend wurde es danach: Zunächst gab es einige Infos zum Flughafen und dessen Angebot. Auf die Frage, wohin man denn vom Siegerland Flughafen fliegen könne, wurden Ziele wie „Hamburg“ oder „Berlin“ genannt und ein paar ganz Mutige mutmaßten: „Vielleicht bis nach Österreich?“ Völlig „geflasht“ waren sie, als sie erfuhren, dass man von der Lipper Höhe aus auch Ziele wie Ägypten, Moskau oder China ansteuert und auch über den „großen Teich“ fliegt.
Wie bei einer echten Flugreise mussten die Schülerinnen und Schüler dann den Sicherheits-Check passieren und wurden mit den Abläufen an Check In und Gepäckkontrolle vertraut gemacht. Der Taschenmesser-Schmuggler Ben wurde natürlich prompt erwischt, aber auf seine Frage: „Werd‘ ich jetzt verhaftet?“ konnte Herr Wildfeuer ihn beruhigen: Erstens sei die Klinge zu kurz und dürfe noch mitgeführt werden und zweitens hatte er ihm das Taschenmesser ja vorher selbst zugesteckt. Am Röntgengerät wurden einige Rucksäcke durchleuchtet und auf die Frage, wie man denn um alles in der Welt erkennen könne, welche Gegenstände sich hinter den Röntgenbildern verbergen, erklärte uns Herr Wildfeuer, dass man dafür eine spezielle Ausbildung braucht.
Nachdem wir den Start einer Trans-Al-Maschine beobachten konnten, ging es weiter zum Hangar und zur Flughafen-Feuerwehr. Dort durften alle Kinder einmal im Cockpit des großen Feuerwehr-Fahrzeugs Platz nehmen und Herr Wildfeuer musste unzählige Fragen beantworten.
Das absolute Highlight des Ausflugs war unbestritten die Fahrt mit dem Oldtimer-Bus über das Flughafengelände. Vorbei an geparkten Kleinflugzeugen, Werft, Flugschule und Feuerwehr-Übungsplatz durfte der Bus auf die Start- und Landebahn fahren und natürlich holte Herr Schneider, unser Chauffeur, alles aus dem alten Bus heraus. „Ich dachte, der Bus würde abheben“, so der Kommentar von Jenny.
Dass das „Fliegende Klassenzimmer“ Fiktion bleiben musste, tat dem Spaß an dieser Aktion keinen Abbruch und wenn der Siegerland Flughafen auch nicht der „wärmste“ Ort war, so war es für uns doch sicher einer der schönsten und besten Tage in diesem Schuljahr. Vielen Dank an die Geschäftsführung und Mitarbeiter des Siegerland Flughafens und an Herrn Schneider, unseren Busfahrer, für diesen unvergesslichen Tag!