[2016-04-13 JUDI] Kinder – große, kleine, schnelle, langsamere, stärkere, verletzte und in der Wahrnehmung oder Bewegung behinderte Kinder. Alle kommen in unserem Lebensraum Schule zusammen und sollen sich uneingeschränkt bewegen und gemeinsam lernen können. So sieht es die Gesetzesvorlage der UN Behindertenrechtskonvention seit 2009 vor – so wird Inklusion schon länger an der Gesamtschule Eiserfeld (GEE) gelebt. Daher hat der Zug um Zug barrierefreie Umbau des Schulgebäudes bei allen Beteiligten hohe Priorität und mündete jetzt in die Einweihung eines neuen Außenaufzugs. Hanna und Jule, zwei Schülerinnen der GEE, sind mit ihrer Glasknochenkrankheit an den Rollstuhl gebunden und nunmehr im vierten Jahr an der Schule. Sie bekamen bei der Einweihung des behindertengerechten Aufzugs quasi den Schlüssel zur Barrierefreiheit in die Hand.
„Eine leichte Sache ist die Inklusion nicht“, bemerkte Bürgermeister Steffen Mues treffend in seiner Einweihungsrede im Kreis der Schulleitung der GEE sowie mehreren Vertretern aus Politik und Verwaltung. Damit ist ein ganzes Bündel an „Barrieren“ im Schulalltag angesprochen. Zweifellos ermöglicht der neue Aufzug Schülerinnen und Schülern wie Hanna und Jule ein problemloses Wechseln in Fachräume des zweiten Stocks im Gebäudetrakt B. Automatische Drehtüren auf dem Weg dahin öffnen sich mithilfe des besagten Schlüssels und machen den Weg frei für alle behinderten Schüler oder Mitarbeiter an der Schule.
Doch bauliche Voraussetzungen und Tagesstrukturen zum gemeinsamen Lernen im Schulalltag zu schaffen, ist das Eine – Barrieren in der Art und Weise des Umgangs zwischen Kindern mit und ohne Behinderung abzubauen das Andere. Sicher dienen bauliche Anpassungen wie der gläserne Aufzug dazu, die Integration und die Eigenständigkeit behinderter Schüler im schulischen Alltag zu fördern. Darüber hinaus ist es jedoch wichtig, so BM Mues, „sich von der Schere im Kopf und den Begrifflichkeiten wie behindert und nicht-behindert zu lösen.“ Genau hier sieht auch die GEE die barrierefreie Umgestaltung der Schule als einen Beitrag zur Chancengleichheit, denn schließlich bedeutet Inklusion auch eine Win-Win Situation für alle.