(judi). Was bitteschön ist ein Theaterdackel? Und was hatte der am Vorlesetag an der Gesamtschule Eiserfeld (GEE) zu suchen? Dazu später mehr.
Mit viel Engagement hatte Friederika Meinhardt, Klassenlehrerin in einem fünften Schuljahr an der GEE, den Umzug der Schulbibliothek an den Hengsberg vorangetrieben und diese rechtzeitig eingerichtet. Klar – zum Bundesweiten Vorlesetag braucht man eine Bibliothek und am besten Gäste, die man dazu einladen kann.
Der Bundesweite Vorlesetag ist eine gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung. Jedes Jahr begeistert der Aktionstag Ende November mittlerweile über 110.000 Vorleserinnen und Vorleser. Gemeinsam lesen sie über zwei Millionen kleinen und großen Zuhörern vor.
So lasen in den ersten beiden Stunden unsere Fünftklässler den Erstklässlern von Susanne Braun aus der Grundschule Eiserfeld vor. Ob genüsslich auf Sofas, Sitzkissen oder auf dem Boden liegend – ganz egal wie, die Kinder lauschten gespannt ihren Vorlesern. Fünf Gruppen wurden gebildet, die sich zum Vorlesen in den Spieleraum, den Streitschlichterraum, das Schülercafe, die Bibliothek oder den Ruheraum zurückziehen konnten. Gelesen wurden „Der Bücherfresser“ von Cornelia Funke und Astrid Lindgrens „Kuckuck Lustig“. Aber auch die selbst geschriebene Geschichte „Der Schneemann“ von Hannah Sabotic, 5e, und „Wer hat mein Eis gegessen?“ von Rania Zaghir kamen zu Gehör. Letztere wurde sogar türkischen Kindern von Sara Korkmaz und Celal Aghayev in ihrer Muttersprache vorgelesen. Als schließlich Lionnis Bilderbuch „Federico“ in Italienisch auf den Tisch kam, überschlugen sich die Kleinen aus der ersten Klasse schier darin, die Geschichte zu „übersetzen“.
In der dritten und vierten Stunde wurden dann aus den Vorlesern Zuhörer. Zusammen mit der 4a der Grundschule Eiserfeld von Simone Schäfer wurden drei neue Gruppen gebildet. Freia Daub las aus Cornelia Funkes „Tintenherz“ vor. Thore Wann, 6d, hatte sich Erin Hunters „Warrior Cats“ vorgenommen. Lucy Alice Lude, auch 6d, las aus „Ostwind I“ vor und Friederika Meinhardt wählte Steinhöfels „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ als Vorlesetext. Zwei studentische Mitarbeiterinnen der Uni Siegen ergänzten die Vorleserunde mit „Außerirdisch ist woanders“ von Susann Opel-Götz.
Doch wo bleibt der Theaterdackel? Der kam schließlich in Begleitung von Jan Vering, Apollo Siegen. Beide zogen die Kinder der 5d mit Verings eigenen Geschichten und Rezitationen von Matthias Claudius völlig in den Bann.
So wurden an diesem Vorlesetag viele Schüler zu kleinen „Bücherfressern“, die das Projekt als vollen Erfolg verbuchten. „Dieser Tag war superschön. Ich will öfter solche Sachen machen“, meinte Chiara am Ende und muss sich damit allerdings noch bis nächstes Jahr November gedulden. Die aber so gelungene Kooperation mit der Grundschule Eiserfeld – die soll in jedem Fall schon bald fortgeführt werden.