Sieben Tonnen Sand – und die Suche nach dem wahren König


(14.05.2015 KRÄM) gee whiz!
begeisterte diesmal mit SIMORG, einer Bearbeitung eines persischen Gedichts aus dem 12. Jahrhundert.

Eine Bühne, sieben Tonnen Sand, farbiges Licht und selbst hergestellte Masken waren Zutaten für ein bilderreiches, poetisch-philosophisches Theaterstück, mit dem die fünf Schülerinnen unserer Theatergruppe gee whiz! ihr Publikum auf eine außergewöhnliche Reise mitnahm. Das Publikum – für das diesmal eigens eine Tribüne aufgebaut wurde – war absolut begeistert!

Neben den drei Abendaufführungen wurde das Stück auch noch zweimal zur Schulzeit aufgeführt, sodass ganze Klassen der Jahrgangstufen 6-9 sowie DuG-Kurse diese faszinierende Inszenierung sehen konnten. Neu war in diesem Jahr auch die Möglichkeit zu Nachgesprächen, die für alle Beteiligten sehr anregend war.

imageSIMORG basiert auf der persischen Dichtung „Konferenz der Vögel“ von Farid ud-Din Attar aus dem 12. Jhd. und wurde von Jean-Claude Carrière für das Theater bearbeitet. Auf dieser Grundlage hat gee whiz! ein Stück geschaffen, das als Weg zu sich selbst und Appell an ein friedliches Miteinander der Kulturen verstanden werden kann. Hierzu hat die Gruppe sowohl eigene historisch und biografisch motivierte Notizen als auch Gedichte aus Goethes „West-oestlicher Divan“ integriert.image

Weil sie so viel Streit und Furcht auf der Welt erleben, gehen fünf Kreaturen auf die Suche nach ihrem wahren König, dem Simorg – denn: „Derjenige, der in seinem Land wie ein Narr seinen Willen durchsetzt, ist nicht der König.“ Nach anfänglichen Bedenken und allzu wohlbekannten Ausreden entschließen sie sich doch auf die Suche zu gehen.

imageDie beschwerliche Reise führt sie zunächst durch eine Wüste und dann durch sieben Täler, von denen jedes ein anderes Geheimnis verbirgt, das es zu erkunden gibt. So kommen sie durch das Tal der Suche, das Tal der Liebe, das Tal der Erkenntnis, das Tal der Selbstgenügsamkeit, das Tal der Einheit, das Tal der Verwirrung und das Tal des Todes, bevor sie zum Simorg vorgelassen werden und dort erkennen, dass sie selbst der Simorg sind. „Die Sonne seiner Majestät ist ein Spiegel. Wer sich in diesem Spiegel sieht, der sieht darin seine Seele und seinen Körper. Er sieht sich dort als Ganzes.“

Für Karo Hampe, Meike Krämer, Franziska Stenke, Johanna Schmidt und Nora Dakak, Schülerinnen aus der 10, EF und Q1, ist es das dritte Stück, das sie erfolgreich unter der Leitung von Lutz Krämer inszeniert haben. Schon die beiden ersten Produktionen brachten ihnen Einladungen auf Theaterfestivals und einen Preis ein.image

Auch für ihren SIMORG blieb die Anerkennung nicht aus. Nicht nur die Jury des Bonner Schultheaterfestivals spotlights war beeindruckt, auch der renommierte Schultheatermacher Heinrich Waegner brachte dies in einer Mail an die Spielerinnen zu Ausdruck:

image„Die hübsche Andeutung kindlicher Vögel gewinnt mit jugendlichem Ernst die Herzen, aber auch die Sinne, so dass das Leben bei allem, was wir beklagen mögen, wieder neu und lebenswert macht, vor allem, weil ihr zeigt, dass es weiter geht, imagetrotz allem, was heute weltweit ins Wanken gekommen ist. Die Rhythmisierung der Gänge und Gesänge, das Bespielen der Wüste Welt und symbolisch integrierte Spiel mit dem flüchtigen Sand (von liebevollen Säerinnen bis „Asche zu Asche“) rührt und macht eure Aufführung unvergesslich dicht, wobei Bildlichkeit und Sprache eine heute nötige (weil selten gewordene) Einheit bilden. Ihr habt alles richtig gemacht und der Zuschauer glaubt euch und geht gestärkt nach Hause. Und ich danke euch dafür!“

Und nicht zu vergessen: Ohne das TEAM Licht und Ton wäre auch dieses Theaterprojekt nicht möglich! Danke!!!

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