Über die Hände zu den Herzen

image(Zeitungs-AG Klassen 5 und 6 vom 21.01.2015)  Seltene Gäste in der Haustier- und Zeitungs-AG.

Fürchten Hunde sich vor Schlangen? Oder Chamäleons vor Hunden? Grace und Bruno jedenfalls hatten keine Probleme miteinander, als sich am vergangenen Mittwoch die Tierheilpraktikerin Frau Kerkenberg mit Hündin Grace und Frau Dreisbach mit einigen Bewohnern ihrer Terrarien den Fragen der Kinder aus den beiden Arbeitsgemeinschaften stellten.

clip_image002[4]Frau Kerkenberg berichtete, dass sie hauptsächlich Hunde, Katzen und kleine Nager behandelt. Sie setzt dazu Heilkräuter, Globuli sowie Akupunktur ein und gibt Ratschläge zur Ernährung.Da Katzen und Hunde von Natur aus Fleischfresser sind, sollten sie kein Trockenfutter zu sich nehmen, das Getreide enthält. Das getreidehaltige Futter löst bei den Tieren oft allergieähnliche Nebenwirkungen aus, z.B. gerötete Augen, Nierenprobleme oder Entzündungen in Augen oder Ohren. Deshalb sollte man die Tiere mit rohem Fleisch und fleischhaltigen Trockenfutter ernähren. In Maßen dürfen sie auch Obst fressen, aber nicht alle Sorten.

Geeignet sind zum Beispiel Äpfel, Bananen und Orangen. Richtiges Gift für die Hunde ist Schokolade! Die kleinen Nager mögen auch gerne frisches Gemüse, sollten aber keinen Kohl fressen.

imageViele Schüler sind schon Experten im Umgang mit Tieren und beteiligten sich deshalb sehr lebhaft mit Vorschlägen und Ideen, aber auch mit vielen Fragen.

Am Schluss stellte uns Frau Kerkenberg mithilfe ihrer Hündin Grace dar, wie sie ihre Patienten untersucht. Merkwürdig fanden wir, dass sie dabei z.B. an den Ohren der Hunde schnüffelt. Am unangenehmen Geruch kann man erkennen, ob das Tier Pilze oder Ähnliches im Ohr hat. Grace benahm sich bei der Untersuchung vorbildlich und wurde von den Schülern mit vielen Streicheleinheiten belohnt.

imageWährend der Untersuchung hörte man im Hintergrund scharrende Geräusche aus einer großen Kiste. Wir wurden immer neugieriger, wer es da drinnen offensichtlich nicht länger aushalten wollte.

Schließlich lüftete Frau Dreisbach das Geheimnis. Als erstes kam das kleinste Tier zum Vorschein, und zwar ein blauer Pfeilgiftfrosch. Weil er hier nur Fruchtfliegen fressen darf, hat er aber zum Glück kein Gift mehr zu bieten, denn das bezieht er in der freien Natur aus dem Gift der Ameisen.

image

Danach wurde der kleine lärmende Drache aus seinem Gefängnis befreit. Fatma und Jeanette und auch alle anderen Kinder trauten sich, das geheimnisvolle neugierige Tier anzufassen, die

 

Bartagame Goldi. Goldi ist noch jung, etwa zwei Jahre alt. Mit ein bisschen Glück kann sie zwanzig Jahre leben. Die ursprünglich aus Australien kommenden Reptilien sind Allesfresser. Neben Salat und Grünzeug lieben sie Heimchen, Heuschrecken und Schaben. Mit Mehlwürmern sollte man sie selten füttern, damit sie nicht zu fett werden.

 

imageAls die Königsnatter aus der Kiste kam, waren nicht alle begeistert. Schlangen sind nun mal nicht jedermanns Sache. Die meisten Kinder haben sich aber getraut, die kleine Würgeschlange zu berühren. Sie fühlt sich nicht nass an, wie man eigentlich denkt, sondern wie sehr feine glatte Seide. Königsnattern werden im Höchstfall 1,20 m lang. Größere Würgeschlangen sollte man besser nicht im Wohnzimmer halten.

Am Schluss stellte Jona seinen von Hand aufgezogenen Bruno vor. Bruno ist ein männliches Pantherchamäleon und stammt ursprünglich aus dem Nordosten von Madagaskar, wo sich nicht nur die Chamäleonmännchen, sondern auch die Menschen ganz bunt kleiden. Bruno ist drei Jahre alt. Er frisst nur Lebendfutter. Damit er gesund bleibt, streut Jona Vitamin- Kalziumpulver über die Futtertiere, die seinen unglaublich guten Augen nie entgehen, denn er kann sehr weit sehen und seine Augen in verschiedene Richtungen bewegen. Aber sobald er ein Beutetier imageentdeckt hat, richtet er beide Augen darauf aus. Seine in der Natur einmalige Zunge, die eineinhalbmal so lang ist wie sein Körper, schleudert er blitzschnell aus seinem Maul heraus, um die Beute zu fangen.

Bruno mag Menschen und ist am liebsten immer obenauf! So war es auch nicht verwunderlich, dass er die Hände der Kinder nur als Rampe für seine nächsten Eroberungen nutzte – wirklich cool, dieser Bursche!

image

Natürlich haben wir sofort bei Frau Kerkenberg und Frau Dreisbach gebettelt, dass sie wiederkommen und uns noch mehr über die Tiere und ihre Haltung erzählen. Klar, dass wir dann auch die Tiere unbedingt wiedersehen wollen, denn der Besuch hat uns allen viel Spaß gemacht!

 

image

Text: Thore und Saskia, 5d und Zoe, 6c J