(judi). Es ist unerträglich heiß und stickig, 35 Grad Luftfeuchtigkeit und der Geruch von muffigen Textilien und öligen Schmierstoffen durchzieht den Raum. Maschinen rattern und ohrenbetäubender Lärm schwillt an. Unter den Füßen vibriert der Boden. So realistisch fühlte sich für die Schüler die Frühindustrialisierung im „Erlebnisraum“ des Museums in Wuppertal an, in dem man mit allen Sinnen nachvollziehen kann, wie die Arbeit in einer Textilfabrik vor etwa 200 Jahren aussah.
Frühindustrialisierung – was zunächst vielleicht nach zähem Stoff für die Schüler zweier Oberstufenkurse der Q1 klang, entwickelte sich nicht zuletzt durch diesen relativ neuen Erlebnisraum und den immer wieder aufschreckenden Maschinengeräuschen zu einem besonderen Museumsbesuch. Die Wuppertaler Ausstellung machte insgesamt den Schülern auch eindrucksvoll klar, welche Schattenseiten Fortschritt und industrielle Revolution für die Menschen im ausgehenden 18. Jahrhundert mit sich brachten.
Schon länger hatten sich die beiden Kurse im Unterricht mit diesem Thema und der Epoche beschäftigt und so konnten sie jetzt im Museum für Frühindustrialisierung am Beispiel der Region Bergisches Land anschaulich erfahren, unter welchen Bedingungen die Menschen damals in den Spinnereien, Färbereien oder Webereien arbeiteten und auf ein besseres Leben hofften.
Dass zu Wuppertal heute natürlich auch eine Runde mit der Schwebebahn gehört, war für die Schüler nach dem Museumsbesuch ebenso selbstverständlich wie auch ein Streifzug durch die weihnachtliche Innenstadt.