[Schüler] Am Mittwoch, den 05.11.2014 bekamen acht Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Pädagogik der GEE die Möglichkeit, die Eiserner Grundschule zu besichtigen. Diese ist seit dem Schuljahr 2011/2012 Schwerpunktschule für Gemeinsamen Unterricht.
Wir haben uns am Ende des letzten Schuljahrs entsprechend dem neuen Lehrplan mit dem Thema „Inklusion“ vertraut gemacht. Für uns war das Konzept der Schule „Berg Fidel“ in Münster zunächst befremdlich, denn wir selbst kennen die Beschulung von Kindern mit besonderem Förderbedarf bisher vor allem aus dem Praktikum „Gemeinnützig Arbeiten“, das mehrere von uns an der Hans-Reinhardt-Schule absolviert haben.
Nachdem wir in der aktuellen Unterrichtsreihe zur Montessori-Pädagogik von „Freiarbeit“ und jahrgangsübergreifenden Klassen gehört hatten, hielten wir alle diesen Ansatz immer noch für eine exotische Form der Schule, die man im ganz „normalen“ Schulsystem nicht umsetzen kann.
Deshalb waren wir sehr neugierig auf den Besuch der Eiserner Schule, zumal dort auch einige Aspekte der Montessoripädagogik enthalten sind. Die ersten beiden Stunden durften wir uns die sogenannte „freie Arbeit“ einmal genauer ansehen.
Als wir morgens den Klassenraum betraten, saßen die Lehrerin und die Kinder bereits im Kreis und besprachen die individuellen Aufgaben für die Freiarbeitszeit. Uns hat erstaunt, wie leise es schon während der Besprechung war und dass die Kinder ihre Aufgaben selbst bestimmen und sinnvoll begründen konnten. Diese Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler zeigte sich auch darin, dass alles im Klassenzimmer ordentlich und aufgeräumt bleibt und dass die Schüler selbst einen Monatsplan über ihre erledigten bzw. noch zu bearbeitenden Aufgaben führen. Foto: Eiserner Schule
Anschließend arbeiteten die Kinder ganz für sich allein an verschiedenen Aufgaben, die sie gewählt hatten; dies schaffte eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre. Wir empfanden besonders die absolute Stille und hohe Konzentration faszinierend. Die Kinder zeigten viel Selbstständigkeit und Vernunft. Alle Kinder arbeiteten zielstrebig und genau auf ihr Ziel hin, ohne sich ablenken zu lassen.
Zudem wurde während unseres Aufenthaltes von drei Schülern eine Mathematikarbeit geschrieben, während die anderen Kinder einfach weiter an ihren Aufgaben arbeiteten. Die Kinder zeigten keinerlei Anstalten, auf das Blatt der Anderen schauen zu wollen. Diese Regelung der Mathearbeiten war für uns am ganzen System am meisten befremdlich und erstaunlich.
Zuletzt bot uns die Schule sogar noch die Möglichkeit, mit der Direktorin persönlich unsere restlichen Fragen zu klären. Sie nahm sich Zeit für unsere Fragen und neuen Eindrücke von der Schule und dem Montessori-Konzept.
Wir empfanden den gesamten Besuch als sehr interessant und lehrreich und sind froh und dankbar, diese Chance bekommen zu haben. Insbesondere aber sind wir positiv überrascht von dem System der Eiserner Grundschule und sehen, dass unsere ursprüngliche Skepsis nicht berechtigt war.
Leonie, Louisa, Melissa (Q1)