[02.09.2013 J. Dicker] Kaum zu beschreiben dieser magische Moment, wenn zum ersten Mal der süße Goldhonig aus dem Kran der Schleuder in einen großen Topf läuft. Aufgeregt und gespannt verfolgten dies die Schüler der Imker AG an der Gesamtschule Eiserfeld und konnten sich schließlich über einen stolze Ernte von etwa 50 Kilo Blüten- und Waldhonig freuen!
So viel Ertrag setzt natürlich viel Arbeit voraus. Drei Bienenstöcke betreuen die Schüler kontinuierlich ein Schuljahr lang in ihrer AG unter fachkundiger Anleitung von Rainer Otto, Vereinsimker und Vater eines Schülers an der Gesamtschule Eiserfeld, sowie ihres Biologielehrers Wolfgang Heck. Wöchentlich kontrollieren sie die Waben, füttern im Winter zu und kümmern sich um die Wartung der Stöcke und ihres Stellplatzes im Schulgarten der Schule. Dass die Geduld und die Ausdauer, die dieses faszinierende Hobby den Jungimkern abverlangt, nach einem ertraglosen Vorjahr jetzt beim Schleudern belohnt wurden, kosteten die Schüler in mehrfacher Hinsicht aus.
Sie staunten nicht schlecht, wie schwer eine mit Honig prall gefüllte Wabe ist, wie gut der frische Honig riecht und vor allen Dingen schmeckt! Nachdem alle zum Schleudern benötigten Utensilien von Rainer Otto in der Schulküche aufgebaut worden waren, halfen die Schüler tatkräftig mit. Angefangen mit dem vorsichtigen Entdeckeln der Waben, dann beim Einsetzen der Waben in die Schleuder und schließlich beim Drehen der Schleuder selbst. Hier kam es auf die richtige Geschwindigkeit an – eine Wabe ist ein filigranes Gebilde und soll möglichst im nächsten Jahr wieder verwendet werden.
Doch nicht nur diese Kniffe des Imkerns werden den Schülern in ihrer AG nahe gebracht. „Sie lernen auch, dass wir eine Symbiose mit der Natur eingehen“, so W. Heck, „schließlich nutzen wir die umgebende Natur der Schule und geben ihr durch die Bestäubung mithilfe der Bienen wieder etwas zurück.“ Für das kommende Jahr sei bereits ein weiteres Jungvolk gezüchtet worden.
Stolz nahm jeder Schüler der AG nach dem Schleudern ein Gläschen Honig mit nach Hause – insgesamt rechnen sie mit ca. 80 Gläsern Honig. Die Hauptmenge davon soll an der Schule verkauft werden, um diese AG auch im kommenden Schuljahr bei Anschaffungen und dem Unterhalt der Bienenstöcke finanziell zu unterstützen. Eine großzügige Spende des Sozialwerks der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein ermöglichte bisher die Anschaffung der Grundausrüstung und gab dieser außergewöhnlichen AG Starthilfe.