[30.04.2013 K. Goldfisch] Das erhofften sich zwei Klassen der Jahrgangstufe 9, als sie das EL-DE-Haus, den ehemaligen Sitz der Gestapo in Köln besuchten. Ihre Erwartungen wurden voll erfüllt, als sie im Rahmen des dort angebotenen Workshops „Jugend im Nationalsozialismus“ die Geschichte des EL-DE-Hauses und die Gedenkstätte kennen lernten.
Besonders im Geschichtslabor stand nämlich das selbstständige Erforschen von unterschiedlichen Quellen auf dem Programm. Die Schülerinnen und Schüler wurden selbst aktiv, in dem sie „Mystery Questions“ lösen mussten und anschließend anhand von Biographien verschiedene Aspekte von „Jugend in der NS-Zeit“ erarbeiteten. So lernten sie angepasste und begeisterte junge Leute kennen, aber auch solche, die Verfolgung aus rassistischen Gründen erlitten hatten.
Es wurde zudem gezeigt, wie das System „Schule“ zur Stabilisierung des Regimes beigetragen hatte, welche Auswirkungen der Krieg hatte – bis hin zum Phänomen der unangepassten Jugendlichen. Darüber hinaus wurden in der Dauerausstellung Kernthemen der nationalsozialistischen Ideologie und Herrschaft illustriert, wie Inklusion und Exklusion, Gewalt und Faszination, Verfolgung und Widerstand, die durch eine gelungene Führung den Schülerinnen und Schülern nahe gebracht wurde.
Besonders in Erinnerung aber bleibt wohl vielen die Besichtigung der Häftlingszellen im Keller des Gebäudes. Über 1800 Wandinschriften der Gefangenen erinnern dort eindrucksvoll an den Terror der Gestapo und das Leid der vielen Opfer. So konnten die Schülerinnen und Schüler Geschichte wirklich hautnah miterleben.
Schüleräußerungen
„Ich fand das Museum interessant, vor allem wenn man sich vorstellt, dass dort genau in dem Haus Leute von der Gestapo gefangenen genommen, gefoltert und getötet wurden. Man kann sich so noch mehr vorstellen wie die Leute damals miteinander umgegangen sind und sich auch im engsten Kreis verraten haben. Den Workshop fand ich auch gut, um noch einmal Leute, die das miterlebt haben, kennenzulernen.“
(Hellen)
„Ich fand den Tag in Köln schön. Das Museum war wirklich interessant, auch wenn ich mich etwas merkwürdig durch den Gedanken gefühlt habe, dass einmal dort Leute gefoltert, manche sogar ermordet wurden. Die Aufgaben, die wir in dem Geschichtslabor gemacht haben, waren schön, da es interessant gestaltet war. Und ich fand es auch gut, dass man über die Vergangenheit einzelner Personen etwas erfahren hat.“
(Vanessa)
„Ich fand Köln im Allgemeinen ganz schön. An dem Museum hat mir am besten das Labor gefallen, da wir dort selber aktiv werden konnten. Das Gefängnis hat mich auch sehr beeindruckt, dort sah man wie heftig es früher war. Die Freizeit war auch gut, nicht zu kurz und nicht zu lang.“
(Rosa)
„Ich fand den Besuch im EL-DE-Haus sehr lehrreich und interessant. Es ist allerdings sehr niedrig in den Räumen, die Mitarbeiter in dem Museum waren sehr freundlich und sachkompetent. Insgesamt kann ich für den Ausflug ein positives Resümee ziehen.“
(Fabian)
„Ich fand den Ausflug sehr interessant. Es war gut, dass ich in der Gruppe war, die zuerst in das Geschichtslabor ging. So wusste ich dann mehr über das Leben von einzelnen Personen. Wir haben in der grünen Gruppe „Muckis“ Leben kennengelernt und noch dazu etwas gelernt über die Edelweißpiraten. Ich fand auch die Führung durch das Gefängnis sehr wichtig, weil die Leute so gelitten haben und das sollte man auch gesehen haben und wissen. Ich wäre froh, wenn wir öfter solche Besuche machen könnten.“
(Laurin)
„Mir gefielen die alten Haushaltsgegenstände gut, ich fand es auch interessant, dass wir uns von Menschen, die den Krieg erlebt haben, am „Telefon“ im Schrank ihre Geschichte anhören konnten. Berührt hat mich vor allen Dingen das Gefängnis, vor allem die Geschichte über die Mutter. Ich habe mir den Satz gemerkt: „Wenn niemand an dich denkt, deine Mutter denkt an dich!““
(Jennifer)
„Man kann von Glück sprechen, dass man das EL-DE-Haus heute besichtigen kann, es hätte ja im Zweiten Weltkrieg zerstört werden können.“
(Justus)