[20.12.12 M.Hülle] Am letzten Schultag des Jahres haben 14 Schülerinnen und Schüler des Pädagogik LK 13 unter der Leitung von Frau Meinhardt einen Ausflug nach Köln unternommen. Im Zusammenhang mit dem Thema „Jugend im Nationalsozialismus“ hat der Leistungskurs an einer Stadtführung durch Köln-Ehrenfeld teilgenommen und das EL-DE Haus, das NS-Dokumentationszentrum im Stadtzentrum Kölns, besucht.
Mit dem Zug in Köln angekommen, hatten die 14 Schülerinnen und Schüler des Pädagogik-LK 13 zunächst die Möglichkeit, sich zu stärken und den einen oder anderen Blick in die weihnachtlich dekorierten Geschäfte zu werfen. Bei der Stadtführung durch den Stadtteil Köln-Ehrenfeld ging es in erster Linie um jugendliche Gruppierungen, wie beispielsweise die „Edelweißpiraten“ oder „Navajos“, welche sich während der Jahre der NS-Herrschaft der Hitlerjugend entzogen haben. Gezeigt wurden unter anderem die Treffpunkte der widerständischen und lange Zeit als „kriminell“ stigmatisierten Jugendlichen. Zudem vermittelte Herr Fest den Schülerinnen und Schülern einen Eindruck davon, wie gefährlich und mutig das Verhalten dieser Gruppen gewesen ist, da sie immer im „Verborgenen“ agieren mussten. Doch nicht nur der anschauliche Rundgang hat den Schülerinnen und Schülern ein Bild der damaligen Zeit vermittelt; das Wetter tat sein Übriges. Windige Böen und kaltes Winterwetter unterstrichen die nachdenklich stimmende Atmosphäre.
Zum Abschluss fanden sich alle im EL-DE Haus, dem NS-Dokumentationszentrum in Köln, ein. Im EL-DE Haus, welches von 1935 – 1945 als Zentrale der Geheimen Staatspolizei diente, konnten die Schülerinnen und Schüler die beengten und dunklen Gefängniszellen, in welchen die Gefangenen während der NS-Herrschaft unter menschenunwürdigsten Bedingungen eingesperrt wurden, besichtigen. Die kleinen Gefängniszellen, die zahlreichen Wandzeichnungen, die die Gefangenen während ihrer Gefangenschaft an die Wände gemalt haben und vereinzelte Gegenstände, die damals nicht beschlagnahmt wurden, vermittelten den Kursmitgliedern einen Eindruck davon, wie unmenschlich die Zustände damals gewesen sein müssen.
Betroffen und nachdenklich haben die Kursmitglieder nach der Stadtführung und dem Begehen der Gefängniszellen ihre Gedanken und Eindrücke zu Papier gebracht:
„Viele grausame Eindrücke, die ich erst mal verarbeiten muss…“
„Der Schmerz und die Trauer der Gefangenen! Dadurch wird einem erst mal richtig bewusst, wie schlimm die damalige Zeit war und wie gut wir es jetzt haben.“
„Diese Führung hat mir gezeigt, wie sehr die Opfer unter der damaligen Führung gelitten haben. Das hat mich sehr erschreckt!“
„Schockiert und berührt gehe ich nach Hause. Dankbar dafür, in der heutigen Zeit ein unbeschwertes und erfülltes Leben haben zu können.“
(20.12.12 M.Hülle)