Der Begriff „Tradition“ erscheint zunächst etwas verstaubt und möchte in eine „Schule in Bewegung“ nicht so recht hineinpassen. Das Festhalten an Gewohnheiten, Erfahrungen und Gepflogenheiten bildet jedoch inmitten einer von Aktualität, Flexibilität und Entwicklungsfreude geprägten Schulatmosphäre einen verlässlichen Bereich.
Insbesondere einige außerunterrichtliche Veranstaltungen, an denen die große Schulgemeinschaft mit SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen beteiligt ist, sind uns inzwischen zur Gewohnheit geworden, die einerseits routiniert vorbereitet und durchgeführt, andererseits durch Auswertung der Erfahrungen und durch neue Ideen optimiert werden.
Diese traditionellen Veranstaltungen möchten wir erhalten und pflegen, denn hier wird Raum und Gelegenheit geboten die Schulgemeinschaft zu erleben und die Erfahrungen mit in den Schulalltag zu nehmen.
1.1.1. Einschulungsgottesdienst
Besinnlich und nachdenklich stimmen die Gottesdienstfeiern in der Trinitatiskirche in Eiserfeld. Vor der Begrüßung in der Schule treffen sich die SchülerInnen mit ihren Eltern und den LehrerInnen zum Einschulungsgottesdienst. Ein erfahrenes LehrerInnenteam bemüht sich hier in Zusammenarbeit mit dem Gemeindepfarrer um eine sinnvolle Verbindung zwischen der Erfahrungswelt der SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen und der Dimension der Lebens- und Glaubensfragen. Durch Musik, Bilder, Texte, Rollenspiele und ähnliche Elemente werden aktuelle situationsbezogene Themen anschaulich und ansprechend dargeboten.
Es wäre sicher wünschenswert, wenn nicht nur die Einschulung den Anlass für einen Gottesdienst bieten würde. Erste erfolgreiche Versuche diese Tradition zu erweitern waren in der Vergangenheit Gottesdienste zu aktuellen Anlässen und ein Gottesdienst zum Abschluss der religiösen Schulwoche im Herbst 1999, der gemeinsam mit OberstufenschülerInnen vorbereitet und gestaltet wurde.
1.1.2. Feste und Feiern
Inzwischen können wir einige erprobte Feierlichkeiten in unserem Jahreskalender festhalten: Weihnachtsfeier, Abschlussfeier des Jahrgangs 10, Abiturfeier, Schulfest. Darüber hinaus bilden verschiedene Klassenfeiern und Oberstufenfeten einen festen Bestandteil des geselligen Schullebens. Ein großes Richtfest und ein attraktionsreiches Einweihungsfest sind stark mit der Geschichte unserer Schule verbunden.
Gemeinsames Feiern in schulischer Umgebung stärkt nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern erweitert auch die Wahrnehmung der Mitmenschen: ganz andere Fähigkeiten werden gefordert und gezeigt als die im Schulalltag erfahrbaren. SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen lernen sich in dem besonderen feierlichen Rahmen besser und näher kennen. Die daraus resultierende Offenheit und Toleranz wirken positiv über den feierlichen Moment hinaus.
1.1.3. Sport und Spiele
Das Schuljahr an der Gesamtschule Eiserfeld wird auch durch unterschiedliche sportliche Ereignisse gegliedert und begleitet. Zu den eintägigen Veranstaltungen gehören das große Fußballturnier aller Klassen und ein Tischtennisturnier, an dem etwa 300 SchülerInnen teilnehmen. Viele verschiedene Sportarten sind auf dem jährlichen Sportfest vertreten.
Einen besonderen Höhepunkt stellt das Lehrer-Schüler-Fußballspiel zum Halbjahreswechsel dar. Das Darts-Turnier, an dem interessierte SchülerInnen und LehrerInnen teilnehmen, begleitet den Schulalltag über einen längeren Zeitraum. Eine neue Attraktion unserer Schule bietet ein Freiluftschachfeld, das in der Mittagspause oder im Rahmen einer AG genutzt wird.
1.1.4. Einschulungsfeier
Unsere neuen SchülerInnen im Jahrgang 5 werden durch eine besonders feierliche Begrüßung in die Schulgemeinschaft aufgenommen. Bühnenaktionen älterer SchülerInnen, Vorstellen der KlassenlehrerInnen, spielerisches Kennenlernen der neuen MitschülerInnen machen die Einschulung zu einem besonderen Erlebnis, das den Unsicherheiten und Ängsten des Neuanfangs mit Freude und Spannung begegnet. Die Einschulungsfeier wird von den KlassenlehrerInnen vorbereitet und ist ein guter Einstieg in die fruchtbare Zusammenarbeit im Jahrgangsteam.
1.1.5. Ehemaligenarbeit
Für eine Schule, die erst seit fünf Jahren AbgängerInnen nach der Klasse 10 und seit zwei Jahren AbiturientInnen hat, ist das Kontaktieren und Betreuen der Ehemaligen eine relativ neue Aufgabe. Sicher möchten wir wissen, wie unsere SchülerInnen in verschiedenen Bereichen zurechtkommen, wie sie aus einer erlebten Distanz auf ihre Schulzeit zurückblicken, was ihnen in besonderer Erinnerung geblieben ist, welche Ratschläge sie den jetzigen SchülerInnen geben können. Um möglichst viele Erfahrungen und Standpunkte zu sammeln, sollten sich aus den bisherigen gelegentlichen Besuchen einzelner Ehemaliger organisierte Begegnungen entwickeln.