[2022-12-20 WINK] Ähnlich wie einst der große Wanderer, Homo erectus, der der Kontinent Afrika verlies, um Asien und Europa zu erkunden, brach auch der Biologie-Leistungskurs der Q2 am Dienstag, den 13.12.2022 zu einer Reise auf. Anders als bei Homo erectus stand das Ziel jedoch längst fest: Das Neanderthal in Mettmann bei Düsseldorf. Hier wollten die 16 Hochleistungsbiolog:innen der Geschichte des modernen Menschen auf den Grund gehen.
Der Biologie-Leistungskurs startete mit einem archäologischen Workshop zu Humanfossilien in der Steinzeitwerkstadt des Neanderthal-Museums. Die Ausprägung von Überaugenwulst, Vorhandensein von Scheitelkamm und Hinterkopfwulst, die Lage des Hinterhauptlochs und das Hirnvolumen – das waren nur einige Merkmale, anhand derer die Schülerinnen und Schüler das Alter und die evolutive Reihenfolge verschiedener Schädelknochen bestimmen konnten. Durch den Input und die Hilfestellung einer Archäologin gelang die Einordnung der Fossilien nach intensiver Begutachtung mit weißen Samthandschuhen gut.
Die kurze Mittagspause erfolgt bei eisiger Kälte während eines Spaziergangs in Richtung Museum. Spätestens hier war allen Beteiligten klar, dass der Neandertaler mit der rauen Natur in unseren Breiten vor rund 400.000 bis vor 40.000 Jahren noch härter zu kämpfen hatte als wir. Denn im Museum angekommen, konnten sich alle wieder aufwärmen.
Im Museum wurden alle Biolog:innen mit Kopfhörern ausgestattet und konnten die Sammlung zur Humanevolution per Audio-Guide selbst erkunden. Der interaktive Rundgang durch das Museumsgebäude bot neben vielzähligen Audio-Informationen auch immer wieder Forscher-Boxen, an denen Info-Schubladen mit Exponaten aufgezogen werden konnten. Neben der gesamten Humanevolution beinhalteten die Stationen insbesondere die Geschichte des Neandertalers, von dem italienische Steinbrucharbeiter 1856 bei Mettmann Knochenfragmente fanden. Dies verlieh dem Neanderthal seinen Namen. Homo sapiens neanderthalensis hat sich auch mit dem modernen Menschen Homo sapiens sapiens vermischt und so stecken seine Gene auch heute noch zu 1-4 Prozent in uns Europäern.
Nach 1,5 bis 2 Stunden waren die Schülerinnen und Schüler am Ende des Rundgangs und aufgrund der Vielzahl an Informationen auch am Ende mit ihrer Kraft. Daher traten alle gegen 15 Uhr die Rückfahrt nach Siegen an.