[2021-05-31 JÜNG] Lucia strahlt: „Das tut richtig gut! Endlich wieder Experimente gemeinsam durchführen zu können. Und vor allem, dass ich wieder alle gleichzeitig sehen und sprechen kann. Super!“ Die Nachbarn am Gruppentisch des Physikkurses nicken zustimmend. Natürlich weisen Masken und Schutzhandschuhe nach wie vor auf die latent gegenwärtige Ansteckungsgefahr hin – aber dieses grummelige Unbehagen blenden heute erst mal alle SchülerInnen und unser Kollegium aus. Zumal sich ja auch auch alle selber in den ersten 40 Minuten negativ getestet haben.
Ja, was ich heute in drei Revisionsstunden und dazwischen in den Pausen so beobachten kann, ist ein (scheinbar wieder) normaler Schulalltag mit allen gemeinsam – der erste seit Weihnachten 2020!Große Trauben von quasselnden 8ern in den Pausen, spielende 5er und 6er auf dem Klettergerüst am Hengsberg, souverän an solches volle Treiben schon länger gewöhnte Q1ler, Gruppenarbeit und Methodenvielfalt – so wie es Kollegium und Schülerschaft lange schmerzlich vermisst haben.
Sogar in der Mensa ist (fast) alles wie immer: kalte und warme Snacks wechseln portionsweise von den Vorhaltegeräten zu den hungrigen Endkonsumenten – wenn auch auf mittlerweile drei OA-Zeiten jahrgangsweise verteilt.
Dass gelegentlich bereits auch mal gestört, gestritten und geschwänzt wird – heute tut das alles gut, denn das gehört zur schulischen Normalität unbedingt dazu.
Der digitale Unterricht in unseren Klassen und Kursen war technisch versiert und pädagogisch den Umständen angepasst ebenso erfolgreich – so haben es zumindest sehr, sehr viele Eltern und SchülerInnen gespiegelt. Dennoch ist das reale Zusammentreffen von über 1300 Menschen in den beiden Gebäuden ein lange vermisstes soziales Highlight.
Wir müssen uns allerdings erst wieder an diese Situation gewöhnen! Natürlich steht der morgen beginnende Juni im Zeichen von Unterricht und Klassenarbeiten. Die sozialen Belange treten aber für uns vorrangig in den Fokus. Fast anderthalb Jahre gab es kaum „normale“ Schule, eigentlich nur vom letzten August bis Mitte Dezember. Vor allem bei den jüngeren Schülern fällt schnell auf, dass das lange Stillsitzen, das konzentrierte Arbeiten und auch die plötzliche (Über-)Fülle an Mitschülern in den doch recht engen Räumen in den kommenden Tagen erst mal wieder verkraftet und eingeübt werden muss.
Außerdem ist die Gefahr der Ansteckung latent immer (noch?) vorhanden. Das zeigt sich leider bereits morgen oder übermorgen darin, dass zwei Klassen in der Talsbachstraße reihengetestet werden müssen! Eine private Geburtstagsfeier soll hieran angeblich nicht ganz unschuldig sein.
Es ist aber nun wie es einmal ist – wir freuen uns sehr, aber wir müssen auch dadurch und versuchen, uns die Freude möglichst lange bis zu den Sommerferien zu erhalten.