[2021-03-19 JÜNG] Ein wattiertes Bohren, ein beständiges Drehen, ein vorsichtiges Träufeln. Dann banges Warten, ob sich nicht doch nach 15 Minuten der zweite, der positiv-böse Balken noch zu zeigen wagt.
Selten haben habe ich unsere SchülerInnen so konzentriert arbeiten und unser Kollegium so konzertiert unterrichten sehen, wie heute in den ersten beiden Stunden am Hengsberg. Und aus der Talsbachstraße twittert Frau Guntermann voller Erleichterung: „Positiv! Hier sind alle negativ!“Ja, es sind schon leicht angespannte Minuten, bis endlich klar wird, dass dieser Test bei allen, die mitgemacht haben (und das sind wirklich überwältigend viele SchülerInnen!!!), keine Hinweise auf eine mit ihm nachweisbare Covid-Erkrankung liefert. Auch wir als Kollegium sind nachmittags erneut alle durch unseren „Schularzt“ Dr. Harald Orth negativ getestet worden.
Dass die heutige Premiere so reibungslos abgelaufen ist, ist der großen Ernsthaftigkeit, mit der alle bei der Sache gewesen sind, zu verdanken. Egal ob große 11er oder kleine 5er – sehr viele haben sich selber tapfer getestet und danach vorbildlich, präzise und absolut sauber gearbeitet. Dafür ein ganz, ganz dickes Lob!
Kommende Woche geht´s mit den Testungen von Q1 und Q2 sowie der dann präsenten anderen Hälfte von Stufe 5 bis EF weiter. Ich hoffe, dass sich das Negative von heute dann im positiven Sinn fortsetzt.
Bei aller Erleichterung über den heutigen Tag – wir dürfen nicht vergessen, aus welch ernstem Anlass diese für das Land NRW sicher nicht billigen Testungen mit Millionen von SchülerInnen und Kollegien durchgeführt werden. Die Inzidenzen steigen täglich erschreckend an und die Schließung der Schulen schwingt als ständige Drohung immer mit. Die Tests bieten lediglich Momentaufnahmen, sie filtern im Fall positiver Ergebnisse Verdachtsfälle für die exakteren PCR-Tests heraus, sie lindern auch etwas das Unbehagen, das jeden im Massenbetrieb Schule Anwesenden befällt. Sie sind ein Teil des Pakets Abstand – Hygiene – Lüftung und demnächst vermutlich Impfung. Sie sind aber ganz sicher kein Ersatz für die eigene Verantwortlichkeit, Infektionen bei sich zu vermeiden und deren Weitergabe an Dritte zu verhindern!
Wir alle sind wichtige Mitglieder unserer Gesellschaft – mit vielen Rechten UND etlichen Pflichten. Unsere Kinder und Jugendlichen haben heute und in den Tagen und Wochen im letzten Jahr gezeigt, dass sie ihre Pflichten angesichts der Pandemie verstanden haben und mehrheitlich wahrnehmen wollen. Sie (er)tragen (meist) tapfer ihre Masken, setzen sich ohne zu murren dem Durchzug aus, treiben Schulsport auf Parkplätzen oder vermummt in Hallen, halten die Maßnahmen des Lockdowns aus und begegnen uns Lehrkräften dennoch mit einem Maß an Verständnis und Zuvorkommenheit, wie ich es so gar nie erwartet hätte. Auch dafür danke!
Sie tun dies, weil sie nett sind, sie tun dies aber auch, damit die Maßnahmen greifen und die Schule nicht mehr geschlossen werden muss. Dies haben uns die SchülerInnen seit Beginn der Präsenzphase Mitte Februar immer wieder gespiegelt, wie wichtig ihnen das soziale Miteinander in unserer Schule ist. Und sie haben es verdient, dass wir alle gemeinsam alles Erdenkliche tun und aushalten, um ihnen das zu ermöglichen!