[2021-03-10 ZING] Was geschieht in der Pandemie mit Räumen, die für Menschen gedacht sind? Was ist los in verweisten Fitnessstudios, Kosmetiksalons, Bars? Nichts! Wenn aber der Performance-Künstler Jakob Rullhusen diese Räume betritt, werden sie zum Experimentier- und Spielfeld für seine kreativen Ideen. So geschah es auch mit einem leeren Klassenraum an der Gesamtschule Eiserfeld – rechtzeitig bevor sich die Klassenräume wieder mit den ersten Schülerinnen und Schülern füllten.
Wie klingen Tischbeine, Stuhllehnen oder Fensterbänke? Welche Töne lassen sich dem Overheadprojektor entlocken? Ist Melden Musik und was macht Kreide auf der Tafel – außer schreiben? Seit Sonntag ist die gut halbstündige Performance als Teil V des Projektes „Konzerte für den leeren Raum“ online.
Das Projekt wird gefördert durch ein Künstlerstipendium im Rahmen der NRW-Corona-Hilfen. Jakob Rullhusen möchte auf die coronabedingt leerstehenden Räume aufmerksam machen, sich mit den Menschen, die in diesen Räumen leben und arbeiten, solidarisch zeigen und auf seine künstlerische Art die Bedeutung des Zusammenhalts in der Gesellschaft betonen.
Wir freuen uns, dass wir ihm mit unserem schulischen Raum Anregung für sein Ganz-allein Konzert bieten konnten. Die veröffentlichte Performance ist das Ergebnis eines Tages konzentrierter Arbeit. Neben dem aufwändigen technischen Aufbau – alles hygienebedingt im Alleingang – gehört das Erspüren der Klassenraum-Atmosphäre und das Ausprobieren der Klänge und Rhythmen zu ganz wichtigen Vorarbeiten.
Sein Agieren kommentiert er mit den Worten „Ich bewege mich, es geht weiter, weil ich mich bewege“. Gerne schließen wir uns an und wagen einen hoffnungsvollen Blick auf eine Zeit, in der es in unseren Klassenräumen wieder fröhlich, laut und quirlig zugeht.