Neu! Latein als vierte Fremdsprache ab der EF
[2020-11-13 SPRI] „Expecto patronum“ und „Oculus reparo” tönte es kürzlich aus dem Lateinunterricht an der Gesamtschule Eiserfeld. Der seit August als vierte Fremdsprache neu eingerichtete Lateinkurs der Jahrgangsstufe EF unternahm einen spannenden Ausflug in die magische Welt von Harry Potter und begegnete der Sprache von Cäsar und Cicero in unterschiedlichen Zusammenhängen.
Über die Zaubersprüche hinaus gingen die „Harrius Potter“ – Forscherinnen mit Hilfe lateinischer Wörterbücher der Namensgebung einzelner Figuren auf den Grund. Dabei fanden sie heraus, dass die Namen häufig Aufschluss über das Aussehen oder den Charakter der Figuren geben, etwa beim weißbärtigen Schulleiter Albus („weiß“) Dumbledore, beim allseits gefürchteten Lehrer Severus („streng“) Snape oder bei der verträumten Luna („Mond“) Lovegood der Fall.
Weitere Möglichkeiten, mit Latein in die Welt der Hexen und Zauberer einzutauchen, boten die lateinische Ausgabe des ersten Potter-Bandes „Harrius Potter et Philosophi Lapis“ inklusive der Materialliste für das erste Schuljahr auf Hogwarts und Einblicke in die Parallelen zwischen der magischen Tierwelt Harry Potters und der antiken Mythologie. So eröffnete sich den SchülerInnen ein ganz neuer Blick auf die eigentlich nur allzu gut bekannte Fantasiewelt Harry Potters.
Die Schlussfolgerung „Wer Latein kann, versteht mehr als andere!“ gilt ebenso für das reale Leben und bezieht sich auch auf die Arbeitswelt. Die Erweiterung des Fremdsprachenangebots um Latein als nunmehr vierte Fremdsprache (neben Englisch, Französisch und Spanisch) kam demzufolge auf immer wiederkehrende Nachfragen von SchülerInnen und Eltern und durch einstimmigen Beschluss der Schulkonferenz im Juni zustande. Denn wer zum Beispiel in einem medizinischen oder pharmazeutischen Beruf arbeitet, profitiert mit Lateinkenntnissen außerdem von einem besseren Verständnis für medizinische Fachbegriffe oder Medikamentenbezeichnungen bzw. Wirkstoffgruppen.
Noch grundlegender ist Latein für andere Berufsgruppen wie Historiker, Archäologen, Theologen oder Philosophen, da sie sich vielfach mit Originalquellen auf Latein auseinandersetzen müssen. Dementsprechend können Lateinkenntnisse in bestimmten Studiengängen eine formale Voraussetzung zum Abschluss des Studiums sein, die im Studium nur mit großen Mühen nachgeholt werden können.
Der erste Lateinkurs der Jahrgangsstufe EF wird von Henrike Sprick geleitet. Sie freut sich sehr darüber, dass ihr Fach bei den SchülerInnen so gut ankommt: „Die Stunde ging so schnell um wie noch nie“, war das ehrliche Fazit einer zufriedenen Schülerin. „Es hat heute richtig Spaß gemacht“, pflichteten ihr die anderen bei. Die erste magische Lateinstunde kam also gut an, war kurzweilig und hat ganz nebenbei für allerlei Aha-Effekte gesorgt.