[2019-07-16 JUDI] „Die habe ich mir ganz anders vorgestellt“, bemerkt Anna und lässt ihrer Vorstellung irgendwo zwischen Cowboyhut und Cowboystiefeln freien Lauf. Damit ist sie sicher nicht die einzige, die ihr Bild von einem waschechten Texaner so gar nicht bestätigt sieht.
Die 12 texanischen High School Schüler, die kürzlich auf eine Stippvisite an die Gesamtschule Eiserfeld (GEE) kamen, gehören einem 22-köpfigen Baseball-Trainerteam aus Kaufman, Texas an, das in einem Camp in Wilnsdorf zu Gast ist. Sie alle sind Mitglieder der First Baptist Church Kaufman, eine Partnergemeinde der evangelischen Kirchengemeinde Wilnsdorf. Pastor Stephan Weirich der FeG Wilnsdorf konnte schon im vergangenen Jahr das Baseballcamp und die Begegnung als vollen Erfolg verbuchen, sodass bei der Wiederholung in diesem Jahr auch wieder ein Abstecher an die GEE auf dem Programm stand.
Doch zurück zu der Vorstellung, wie wohl ein texanischer Jugendlicher aussieht und was er so in seiner Freizeit macht. Daniel Funken, Lehrer an der GEE und Koor-dinator der Begegnung, begrüßt die Gäste herzlich im Grünen Klassenzimmer. Danach teilen sich die amerikanischen Gäste schnell auf und gehen zu viert in drei unterschiedliche Gruppen mit Zehntkläss-lern der GEE. Für diese natürlich auch eine prima Gelegenheit, hier einmal ihr Englisch „auszupacken“.
Nach einer gegenseitigen Vorstellung und ganz offenen Erzählungen aus ihrem Alltag, kurbeln die „Texaner“ Diskussion und Austausch mit einem mitgebrachten Video an. Hollywood versus Real Life ist darin das Thema. In verschiedenen Clips werden Hollywoods Klischees von High School Jugendlichen, amerikanischem Lifestyle und Texas dem realen Leben gegenüber gestellt. Vieles, was durch High School Musicals oder Filme in den Köpfen unserer Jugendlichen existiert, wird eindrucksvoll auf den Prüfstand gestellt und auch entzaubert.
Auch wenn Theresa aus Texas erzählt, dass sie tatsächlich Cow Riding und Rodeo in ihrer Freizeit macht, selbstverständlich Cowboyhut und -stiefel besitzt – das wirkt anders, authentischer als in vielen Filmen. Interessante Gespräche entstehen zwischen den Jugend-lichen, Handys werden gezückt, private Bilder gezeigt. Der Sport ist hierbei natürlich ein allseits verbindendes Element, und so entsteht eine lebhafte Atmosphäre, in der die Eiserfelder Gesamtschüler sicher ganz viele Gemeinsamkeiten mit den Gästen feststellen, aber auch einige ihrer Vorstellungen korrigieren müssen.