„Theater auf dem Weg“ – Ein Theatertreffen

[2019-06-06 KRÄM] Wir freuen uns sehr, das erste Theatertreffen der Gesamtschule Eiserfeld (GEE) und des Evangelischen Gymnasiums Meinerzhagen (EGM) ankündigen zu können!

Das zweitägige Theatertreffen legt besonders Wert auf die Begegnung und den Austausch der Schülerinnen und Schüler, weshalb nach einem Theaterabend mit Aufführungen der beiden Gruppen ein Workshop-Tag folgen wird. Hierfür konnten mit Werner Hahn, dem Leiter des Jungen Apollo Siegen, Mohammed El-Chartouni, ein über die Region hinaus bekannter Rapper und Schauspieler, und David Penndorf, vom neuen Bruchwerk Theater, hochkarätige Referenten gewonnen werden.

Die Theatertreffen der Gruppen gee whiz! und EGM-Theater sollen jährlich wechselnd an den Schulen stattfinden. Die Idee erwuchs durch die Begegnung der Theater-AG Spielleiter Thomas Erdmann (EGM) und Lutz Krämer (GEE) im Landesverband Theater in Schulen NRW, dessen Vorsitzender Thomas Erdmann ist.

Ermöglicht wird das Festival durch die freundliche Unterstützung der Volksbank in Südwestfalen.

Der Theaterabend findet am Freitag, 14. Juni 2019 in der Aula der Gesamtschule Eiserfeld statt.

  • 18.00 Uhr: kurze Begrüßung, anschließend spielt gee whiz! ihre Eigenproduktion „unerhört“.
  • Pause u.a. mit Informationen zu den Stücken sowie kleinen Snacks, Getränken und Musik.
  • 20.00 Uhr: Faust. Der Tragödie Erster Teil. Von Johann Wolfgang Goethe. Der deutsche Klassiker in einer modernen Adaption des EGM-Theaters.
  • Beide Stücke dauern rund 60 Minuten.

Die Theatergruppe des Evangelischen Gymnasiums Meinerzhagen besteht seit gut 15 Jahren, gee whiz! wurde im Frühjahr 2012 durch die Initiative von drei Schülerinnen der Gesamtschule Eiserfeld ins Leben gerufen. Beide jahrgangsübergreifende Gruppen versuchen sich in ihren Stücken kritisch und spielerisch mit der Welt auseinanderzusetzen, wobei auch Fragen der Persönlichkeitsentwicklung und Partizipation immer wieder ins Zentrum gerückt werden.

Der Erfolg dieser Arbeit zeigt sich für beide Theatergruppen auch in vielen Einladungen zu Theaterfestivals. So haben beide Gruppen schon das Land NRW beim „Schultheater der Länder“ vertreten (EGM-Theater gleich mehrfach) und wurden zu den „Theatertagen am See“ in Friedrichshafen eingeladen. Darüber hinaus spielte EGM-Theater als Gastgruppe beim Hamburger Schultheaterfestival „Theater macht Schule“ und auf dem Kirchentag in Berlin.

gee whiz! spielte beim STOA-Theaterfestival in Aalen/BW und war mehrfach beim Bonner Schultheaterfestival „spotlights“ vertreten.

Kurz vor dem Treffen an der Gesamtschule Eiserfeld sind beide Gruppen Ende Mai zeitgleich noch auf Festivals vertreten. Während gee whiz! an der „Theaterwoche Korbach“ teilnahm, spielte das EGM-Theater beim Landes-Schultheater-Treffen NRW „Maulheld*innen“ in Gelsenkirchen.

Zu den Stücken:

FAUST

EGM-Theater erzählt die alte Geschichte – ganz klassisch und doch ganz neu
Wie sieht diese Geschichte heute aus?

Die Geschichte eines Menschen, der sich in seiner Verzweiflung auf einen Pakt mit Mephisto – dem Teufel?! – einlässt. Ein Pakt der ihm ein Leben ohne Beschränkungen verspricht und in eine Welt führt, in der alles möglich ist, die keine Grenzen kennt – außer dem Augenblick, der verweilen soll, weil er so schön ist.
Wer ist heute dieser Mephisto? In welche Welt verführt er uns? In eine Welt voller Ablenkungen, immer getrieben von dem Wunsch nach dem nächsten Kontakt, dem größeren Spaß, in eine Welt der Unverbindlichkeit?
Eine Welt in der Faust und Gretchen sich das erste Mal in einem Chat begegnen?

In rasanten 60 Minuten zeigen die Schülerinnen und Schüler der Theatergruppe und des Technik-Teams ihre Version des Klassikers.

UNERHÖRT

Ein Stück von gee whiz!
„ELTERN TREFFEN GUTE ENTSCHEIDUNGEN: MAMA WEIß ES BESSER, PAPA HAT SCHON VIEL ERLEBT. UND WO BLEIBEN MEINE ENTSCHEIDUNGEN?“
In einem Kinderzimmer leben Spielzeugpuppen, die als echte Erziehungs-Experten das Erwachsenwerden ihres Kindes begleiten und kommentieren.

„Das Kind schreit – und wird zur Ruhe gebracht. Es tobt zu wild – und kommt in die Stille Ecke. Es glaubt, es könne (mit sieben!) alles – und lernt erstmal, dass das offenbar nicht so ist. Es hat Wünsche, Träume, Ideen – und Mama („weiß es besser“) und Papa („hat schon viel erlebt“) kontern mit ihrem „Nein!“. Und in der Schule drillt das System es zum Ja-Sager, denn „man kann ja eh nichts machen“. Das Kind wird nicht gehört, nicht erhört, bleibt unerhört. Desillusionierend? Bis hierhin schon. Doch gut, dass seine Stimme nicht verstummt. Dass aus dem Unerhört-Gefühl ein „Unerhört!“ wird, ein Plädoyer dafür, für das eigene Sein, Denken und Sagen aufzustehen, Gesicht zu zeigen, einzugreifen, weltverändernd. […] Die Spielzeugmenschlein karikieren, wie sich die allseits postulierte Forderung nach Mitbestimmung, Selbstverantwortung, Teilhabe bricht in einer Wirklichkeit, in dem die Bestimmer das Sagen haben.“ (Siegener Zeitung)