Deutsch-Ukrainische Schülerbegegnung: Am Ende lachen wir alle in derselben Sprache

image[2018-07-10 Nele Beichler (EF)/JUDI] Wie wird es sein, wie wird es werden? Das hatten sich sicher einige der 12 gastgebenden Schüler aus der EF der Gesamtschule Eiserfeld (GEE) gefragt, bevor sie ihre Ukrainischen Gäste in Empfang nahmen. Eine ca. 26-stündige Busfahrt hatten diese von der Ukraine bis nach Eiserfeld auf sich genommen. Die lange Fahrt merkte man den 15 Schülerinnen und Schülern mit ihren drei Lehrern aber überhaupt nicht an, als sie am Ankunftstag vor der GEE aus ihrem Bus stiegen. Halyna Basok, Ivanka Honchar als begleitende Deutschlehrerinnen und der Schulleiter Ruslan Shyska waren mit ihren Schülern perfekt darauf eingestellt, den 2017 angebahnten schulpartnerschaftlichen Kontakt zwischen dem Ivan-Trush-Gymnasium in Brody, Ukraine und der Gesamtschule Eiserfeld bei ihrem einwöchigen Besuch mit Leben zu füllen.

Nach dem ersten gespannten „wer wohnt bei wem?“ und einem Snack mit Siegerländer Reibekuchen und Getränken in der Bibliothek der GEE ging es am späten Nachmittag schon in die Gastfamilien. Schnell zeigte sich, dass das mit der Verständigung nicht ganz so einfach ist. Unter der Woche stellte sich jedoch heraus, dass eine englisch-deutsche Sprachmischung, gewürzt mit ganz viel Spaß, im Nu bei Gästen und Gastgebern alle Hindernisse aus dem Weg räumte.

So lag „eine unfassbar lustige und spannende Woche“ vor allen Beteiligten. Der erste Tag mit einer Schulführung, der Teilnahme an verschiedenen Kursen und dem gemeinsamen Kochen von deutschen Speisen in der Schulküche am Hengsberg endete mit der Besichtigung des unerwartet kühlen Reinhold-Forster-Erbstollens in Eiserfeld. Wer hier mit Badeschlappen reinging, der kam mit interessanten Informationen und Gänsehaut wieder raus.

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Ein Highlight folgte dem anderen in dieser ereignisreichen Woche. Der Besuch der Firma Vetter (s. Bericht Homepage und WDR Lokalzeit) mit der gemeinsamen Recherchearbeit in Deutsch zum Thema „Zwangsarbeiter aus der Ukraine während des 2. Weltkriegs“ war sicher eine besondere Herausforderung. Der Tagesausflug nach Frankfurt brachte u.a. ein wenig „Manager-Feeling“ beim Vortrag über das Bankwesen in einem Konferenzraum der Helaba und zirka gefühlte 2000 Fotos auf der Aussichtsplattform des Maintowers. Auch Siegen hatte den Gästen z.B. bei einem Stadtrundgang und dem Besuch im Rathaus mit Empfang des Bürgermeisters so einiges zu bieten, u.a. für Interessierte auch einen Abstecher zum Science Forum der Uni Siegen. Der letzte Tag endete mit einem gemeinsamen Grillen am Sportheim in Freudenberg, wobei der WM Fußball natürlich auch nicht fehlen durfte.

Alle Aktivitäten zu nennen, würde hier sicher den Rahmen sprengen. Doch eines darf nicht unerwähnt bleiben: Ob Bowling, Besichtigung oder Schultheater – Gäste und Gastgeber erlebten eine so intensive Woche, in der „Sprache oder Besonderheiten der jeweils anderen Kultur nie eine Distanz oder ein Problem darstellten. Am Ende des Tages haben wir alle in derselben Sprache gelacht“ fasst Nele, Gastgeberin und Schülerin der GEE, so treffend die Woche der Begegnung zusammen. Ausnahmslos alle freuen sich auf den Gegenbesuch der Eiserfelder Gesamtschüler im September!

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