Fußballfest in Olpe

imageZwei Monate nach der Fußball-WM findet wieder eine Weltmeisterschaft in Deutsch-land statt: die 4. INAS-FID WM Fußball 2006 der Menschen mit Behinderung. 16 Mannschaften kämpfen in 41 Orten um den Titel. Rund um die Weltmeisterschaft gibt es viele Projekte mit Vereinen, Gruppen und Schulen.

imageNachdem wir seit 11 Jahren mit der Hans-Reinhardt-Schule (siehe unter AWO) viele Projekte zusammen durchgeführt haben, lag die Idee nahe, auch dieses Mal etwas gemeinsam zu unternehmen. Die Klasse 8b probte einige Wochen lang unter Leitung von Frau Linde für einen gemeinsamen Auftritt bei einem WM-Spiel. Am 10. Septem-ber war es dann soweit, nachdem der Chor der Max von der Grün-Schule in Olpe den Sängerkreis komplettiert hatte.
Für unsere Schülerzeitung übernahm Thomas B. aus der 10 D die Bilddokumentation und die Fotostrecke:
Fußballfest in Olpe: Russland schlug Bosnien-Herzegowina mit 3:2
Olpe. Grandiose WM-Stimmung bei wolkenlosem Himmel im Olper Kreuzberg-Stadion am vergangenen Sonntag während des Hauptrundenspiels der Weltmeister-schaft der Menschen mit Behinderung.Über 3000 behinderte und nicht behinderte Zuschauer erlebten ein großes Fußballfest. Das russische Nationalteam traf auf die Mannschaft aus Bosnien-Herzegowina.

Hakemicke-HauptschuleStrahlender Sonnenschein begleitete ein wunderbares Hauptrundenspiel der INAS-FID Fußball-WM der Menschen mit Behinderung. Vor dem auf 15 Uhr angesetzten Spiel fand ein buntes Programm statt, das keine Langeweile aufkommen ließ. Um 12 Uhr startete das Schulorchester der Hakemicke-Hauptschule das WM-Fest.

Die im Olper Raum bekannte Band „Seven ab“ ließ populäre Rocksongs erschallen, neben weiteren musikalischen und tänzerischen Aufführungen sorgte ein Gemeinschaftschor der Gesamtschule Eiserfeld, der Hans-Reinhardt-Schule Siegen und der Max von der Grün-Schule Olpe mit dem Queen-Fußballhit „We are the champions“ für ein kurzweiliges Rahmenprogramm.
 

Fans singen für die Spieler

Neben diesen Aufführungen gab es ein Streetsoccer-Turnier und Torwandschießen für das Publikum. Auch für das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt mit Getränkeständen, Wurstbuden und leckeren Waffeln.

Aufstellung der MannschaftenPünktlich um 15 Uhr liefen die beiden Mannschaften aus Russland und Bosnien-Herzegowina mit behinderten und nicht behinderten Menschen auf den grünen Rasen. Nach dem Abspielen der Nationalhymnen der beiden Länder erlebten die fröhlichen Zuschauer ein spannendes WM-Fußballmatch. 

    

Einmarsch der NationalflaggenSchiedsrichterteam
     

Spieler

Eskortenkinder

Einmarsch der Spieler   

…selbstverständlich mit Eskortenkindern

In der vierten Minute ging die russische Mannschaft (die nur mit neun Feldspielern aufgelaufen war) per Foulelfmeter in Führung. Knapp vor der Halbzeitpause hätten die Männer aus Bosnien-Herzegowina fast noch den Ausgleich erzielt. Dies gelang ihnen aber kurz nach Wiederanpfiff in der 50. Minute. Das nächste Tor fiel zwölf Minuten später, als der Schiedsrichter für Russland einen zweifelhaften Elfmeter pfiff, der von den erregten Zuschauern mit lauten Buhrufen gewertet wurde.
          
ElfmeterIn der 75. Minute gelang Russland das 3:1, eine Minute danach verkürzten die Bosnier auf 3:2, was das Spiel wieder spannend machte. Die jetzt spielerisch gleichwertigen Mannschaften sorgten nun für schwungvolle letzte fünfzehn Minuten. Dabei kam es zu hektischen Auseinandersetzungen auf dem Spielfeld, die aber von den beiden Trainern rasch geschlichtet wurden. Schließlich gewann Russland das Spiel mit 3:2. 
     

imageDer Ombudsmann für Behinderte und psychisch Kranke des Kreises Olpe, der unter den Zuschauern weilte, gab interessante Informationen rund um diese WM-Begegnung preis: Die Fußballspieler der WM der Menschen mit Behinderung dürfen einen IQ (Intelligenzquotienten) nicht über 75 haben. Russland spielte mit neun Feldspielern, weil ein Spieler in der Begegnung Deutschland gegen Russland mit einer Roten Karte des Feldes verwiesen wurde und die Russen keine Ersatzspieler mit zur WM gebracht hatten. Die Mannschaft aus Bosnien-Herzegowina ist für Brasilien eingesprungen, das aus finanziellen Gründen die WM abgesagt hatte.
imageZum Schluss sei angemerkt, dass das fröhliche Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Menschen im Olper Kreuzberg-Stadion dem Motto der INAS-FID Fußball-WM der Menschen mit Behinderung vollkommen gerecht wurde: es lautet „Anstoß zur Integration“.
die Fans waren tierisch drauf …

Geplant ist, demnächst wieder ein kleines Turnier zusammen mit den Fußballspielern der Hans-Reinhardt-Schule durchzuführen. Denn wir wissen schon lange, dass es Spaß macht, zusammen zu spielen.                         

Bilder und Text: Thomas B. 10 D