3.3 Erfahrungsräume öffnen

 

Aus einschlägigen statistischen Erhebungen der Bundesanstalt für Arbeit (BfA) geht hervor, dass die Berufswahl in erster Linie durch die unmittelbaren Erfahrungen der SchülerInnen beeinflusst wird. Deswegen wird auch der Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit an unserer Schule darauf liegen, den SchülerInnen eine Vielzahl von Erfahrungsräumen außerhalb der Schulbank zu eröffnen.

Betriebspraktikum

Das dreiwöchige Betriebspraktikum zu Beginn des Jahrgangs 9 ist derzeit der Mittelpunkt der Berufsorientierung an unserer Schule. Es ermöglicht intensivste Erfahrungen in der Berufswelt und prägt die meisten SchülerInnen langfristig. Bisher hat sich bewährt, dass die SchülerInnen ihre Praktikumsplätze selbstständig suchen. Durch unseren engen Kontakt zu den beteiligten Unternehmen und Institutionen verlaufen die jährlichen Praktika praktisch reibungslos.

Das Praktikum trägt dazu bei, dass SchülerInnen ihre Eignung für bestimmte Tätigkeiten zutreffender einschätzen lernen, bisherige Berufsvorstellungen besser beurteilen können und berufliche Alternativen für sich entwickeln. Es werden auch immer wieder positive Impulse für das schulische Weiterlernen gegeben, sodass SchülerInnen motiviert sind den nächst höheren Abschluss zu erreichen.

Dennoch: das Praktikum soll nicht primär zu einem bestimmten Beruf hinführen, obschon wir darauf achten, dass SchülerInnen einen Praktikumsplatz erhalten, der ihren eigenen Berufsvorstellungen entgegenkommt.

Die übliche Praktikumsmappe und eine Ausstellung über die verschiedenen Arbeitsfelder vertiefen die Eindrücke und animieren zur Weitergabe der gemachten Erfahrungen. Die bewährte Ausstellung sollte in Zukunft stärker gewürdigt, genutzt und der Schulöffentlichkeit präsentiert werden.

Zweites Praktikum im Jahrgang 10

Die guten Erfahrungen im Jahrgang 9 haben dazu geführt, dass vom Schuljahr 2000/2001 an den SchülerInnen des Jahrgangs 10 die Möglichkeit für ein zweites Praktikum von zwei Wochen Dauer gegeben wird.

Praktikum im Jahrgang 11

Ein zweiwöchiges Berufspraktikum in der Jahrgangsstufe 11 stellt momentan den Schwerpunkt der Berufsorientierung in der Sekundarstufe II dar. Es ermöglicht intensive Erfahrungen in der Berufswelt, die sich allerdings durch den höheren Schulabschluss und die sich daraus öffnenden höherwertigen Berufe von denen der Mittelstufe unterscheiden.

Darüber hinaus bieten sich neben den klassischen Berufspraktika „Forschungspraktika“ in den Labors der Universität/Gesamthochschule Siegen an.

Kontaktikum (geplant)

Als Vorstufe zur Praktikumsarbeit, aber vor allem auch zur Erfahrung und Überwindung geschlechtsspezifischen Berufswahlverhaltens sollte über die Etablierung eines „Kontaktikums“ nachgedacht werden. Dabei sollen Jungen und Mädchen erste Erfahrungen in geschlechtsuntypischen Berufen sammeln. Dieses Vorgehen hat sich an anderen Schulen schon vielfach bewährt.

Freiwillige Praktika

Die Schule ist bereit, den SchülerInnen auf der Suche nach zusätzlichen Praktikumsstellen zu helfen.

Einbeziehen der Berufsbilder der Eltern

Die vielfältigen Erfahrungen der Elternschaft sollten für die Berufsorientierung unserer SchülerInnen nutzbar gemacht werden. Konkrete Organisationsformen müssen noch ausgearbeitet werden.

Schnupperstudium

Den SchülerInnen, für die eine akademische Berufsausbildung feststeht, soll die Möglichkeit eines sog. „Schnupperstudiums“ in ihrem Wunschstudiengang eröffnet werden. Bei dieser Veranstaltung soll ihnen die Gelegenheit gegeben werden, das Studentenleben mit allen Konsequenzen zu erleben: Nach einer Einführungsveranstaltung durch die Zentrale Studienberatung besuchen die SchülerInnen eine Woche lang Vorlesungen, Seminare und Proseminare des gewünschten Studiengangs. Sie dokumentieren ihre Erfahrungen in Form eines Studienberichts und schließen die Woche mit einem Gespräch mit dem AStA (dem Allgemeinen Studierenden-Ausschuss) ab.