FETTEXPLOSION IN DER GE EISERFELD !! 20.05.11
Seien Sie unbesorgt! Es
war kein Unglück in Schulküche oder Mensa, sondern Angehörige der
Freiwilligen Feuerwehr Eiserfeld erzeugten auf dem Schulhof während der
OA-Zeit eine mehr als haushohe Stichflamme!
Damit beeindruckten sie
Hunderte von Schülerinnen und Schülern, die gemeinsam mit vielen Lehrern
aus allen möglichen Fenstern heraus und natürlich vom Pausengelände
selber aus dicht gedrängt dem Spektakel folgten.
Organisiert hatte das
Ganze der für waghalsige Experimente allseits bekannte Clemens Feigl,
seines Zeichens Chemie- und Biologiepädagoge an der Gesamtschule
Eiserfeld. Im Rahmen seines Chemieunterrichts bat er die Feuerwehr um
die gesicherte Durchführung einer solchen Explosion. Als Schulchemiker
bespricht man zwar regelmäßig die in jeder Haushaltsküche drohende
Gefahr für Hausfrauen und Hobbyköche; gelegentlich wird sie auch in
kleinem Maßstab experimentell durchgeführt. Doch an solche Dimensionen
traut sich selbst der waghalsigste Chemiker nicht heran!
Entsprechend aufwändig
gestalteten sich auch die Sicherheitsmaßnahmen. Ein Löschzug mit
„gezückter“ Wasserspritze für den Notfall, Feuerwehrleute in
Schutzausrüstung, der einsatzbereite Schulsanitätsdienst, enorme
Sicherheitsabstände, Absperrbänder – all dies diente dem Schutz der
Durchführenden und der Zuschauer.
Im Mittelpunkt aber stand
ein Kessel mit einem Liter Frittierfett, welches durch einen
Propanbrenner stark überhitzt und schließlich in Brand gesetzt wurde. An
dem Kessel drehbar befestigt war ein kleiner Metallbecher mit etwas
Wasser.
Und dann?
Mucksmäuschenstille! Der unangenehme Geruch nach brennendem Frittierfett
überströmt den Schulhof. Eben noch mokieren sich einige Schülerinnen
über dieses „Aroma“, jetzt schauen sie alle wie gebannt auf den
Feuerwehrmann Herrn Debus, der mit Hilfe einer Kette den Metallbecher
kippt. Dadurch ergießt sich
das Wasser mit einem Schwung ins flammende Fett – in der Küche wäre das
der fatale Versuch, die brennende Pfanne mit Wasser zu löschen.
Augenblicklich kommt es
zu einer spektakulären Explosion! Joachim Pfeifer und viele andere
Zuschauer berichten nachher verwundert über die deutlich zu spürende
Hitze einer kleinen „Druckwelle“. Gigantisch die Stichflamme! In
Bruchteilen einer Sekunde schießt sie empor, gleißend weiß zunächst,
schließlich zunehmend orange und rötlich. Ein Farbspiel, hervorgerufen
durch den steigenden Anteil nicht verbrannten Kohlenstoffs, der sich
schließlich als schwarze Wolke hoch über dem Dach Schule verflüchtigt.
Hier und da ein letztes Züngeln von Flammen in der Luft, dann tanzen
weiße Schwaden von Fettrauch hinterher – nach wenigen Augenblicken ist
der Spuk vorbei. In einem Haushalt hätte dies jedoch katastrophale
Folgen! Explosionsschäden, Wohnungsbrand, schwere Verbrennungen!
Clemens Feigl ist
zufrieden. Er weiß, dass den Schülern die Folgen einer Fettexplosion im
Gedächtnis haften bleiben werden. Ein gelungener Beitrag zur
Sicherheitserziehung durch Chemieunterricht!
Werner Jüngst